Diese Seite ist stets im Wandel - hier flattert
immer mal wieder etwas Lyrik herein, je nach Jahreszeit,
Inspiration oder Erhalt von Schreibgeschenken:
*
Weihnachten 2023
Frieden
beginnt
in mir
jeden Tag neu
zünde ich die Kerze an
auf dem Tisch
und in mir
ich übe und bleibe dran
an dem Licht
jeden Tag neu
in dem sich all
die Ungereimtheiten und Differenzen
die Herausforderungen und Zumutungen
auflösen können
wenn ich auf das Licht schaue
wirklich hinschaue
und entdecke
jeden Tag neu
wie es in seiner Tiefe spricht
vom Menschsein und von Geschwisterlichkeit
vom Miteinander und von der Liebe
wenn jeder
jeden Tag neu
die Kerze anzündet
auf dem Tisch und in sich
dann kann er jeden Tag neu beginnen:
der Frieden
1.Dezember 2023
b.d.
*
Aufmachen für den Frieden
Aufmachen
mein Herz für den Frieden.
Aufschließen
meine Seele und meinen Geist für die Liebe
Aufnehmen
dein Licht in mir und es weiter verschenken,
an alle und jedes Wesen dieser Erde.
Aufsagen
die Worte, die gut tun, befrieden und heilen.
Aufschreiben
diese Gedanken und sie allen schicken,
damit sie trösten, ermutigen und aufmuntern.
Aufbrechen
die alten Krusten der Vergangenheit,
damit sie das Licht freigeben, die Würde
und die Wichtigkeit eines jeden Menschen.
Aufhorchen
beim Wort Liebe und Miteinander.
Aufhorchen
beim Wort Frieden und Zueinander.
Mich aufmachen und mein Herz öffnen,
damit es dein Herz aufmache,
von Mensch zu Mensch,
von Menschen zur Erde,
damit wir einander achten und ehren
in all unserer gottgegebenen Liebe.
Aufleben für das Leben,
die Liebe und
den Frieden.
b.d. 15. März 2022
*
Das Licht ist an
Dunkel ist es in mir und um mich herum.
Das Licht ist an, sagt eine sanfte Stimme.
So ein Quatsch, schreit es in mir. Es ist stockdunkel. Ich kann nichts sehen.
Das Licht ist an
Ich habe Angst in der Dunkelheit, habe mir schon etliche Blessuren zugezogen. Ich habe Angst, in einen Abgrund zu stürzen.
Das Licht ist an
Erkennt ihr die Wahrheit denn nicht? Wollt ihr nicht sehen, dass man nichts sehen kann? Es herrscht tiefe Dunkelheit. Kälte macht sich breit, tiefe Einsamkeit.
Das Licht ist an
Ich suche verzweifelt den Lichtschalter und finde ihn nicht.
Das Licht ist an
Dann wird es still in mir. Ich lasse los. Und stelle fest: Die ganze Zeit hatte ich einfach nur vergessen, die Augen zu öffnen.
Das Licht ist an!
Karin Laube, 16.12.2020
Widrigkeiten
Mal geht`s nicht vor,
mal nicht zurück -
ich weiß nicht weiter,
was für ein Glück -
drum bleib ich einfach steh`n -
und kann jetzt Dinge seh`n,
die schnellen Schrittes
ich gespürt nicht hätte,
jede Wette -
mein Standpunkt gibt mir heute Kraft,
verleiht mir Mut und Bodenhaft-
igkeit -
ich bin bereit!
von Ulrike
__________________________
Manchmal...
Wenn der Wind in den Bäumen rauscht,
steh ich manchmal sprachlos da.
Dann treibe ich auf den Ufern,
die ich niemals sah.
Manchmal sehe ich und verstehe.
Manchmal ist selten -
manchmal brauche ich manchmal.
Manchmal ist unbestimmt.
Manchmal möchte ich träumen.
Machmal rauschen die Bäume in mir.
Gruppenarbeit aus dem Schreibkurs
__________________________
Was brauchst Du...
Was brauchst Du
Wenn Du schaust
Über den schmalen Grad der Wirklichkeit
So wahr, so tief das Verborgene dahinter
Dass es verschwimmt mit dem Blick
Deines Auges
Was brauchst Du
Was brauchst Du mehr
Wenn Du schaust...
Gruppenarbeit aus dem Schreibkurs
__________________________
Februar
Der Wald fängt heute an zu blühen
Am Boden weiße Glöckchen glühen
Dazu ein munteres Vogelkonzert
Ganz emsig, leicht und unbeschwert
Vorfrühling ist`s seit ein paar Tagen
Mitte Februar, man kann`s kaum sagen
Die Natur erwacht mit Heiterkeit
Eigentlich vier Wochen vor der Zeit
b.d.
__________________________
H eiter die letzten warmen Tage wahrnehmen
E icheln sammeln für den Tisch
R uhevoll mich in ein Buch vertiefen
B etriebsamkeit herunterfahren
S chreiben, um meine Gedanken zu klären
T ee genießen und schluckweise den Herbst in mir aufnehmen
b.d.
__________________________
Lauter Worte
Lauter. Lauter Worte die fließen -
wollen aus dem Stift aus -
mir wird so leicht ums -
Herz das warm wird Wort -
um Wort sie fliegen -
herbei wie Blüten im -
Wind der heute wieder -
um die Häuser zieht und -
uns eine Jacke -
empfiehlt mit Knöpfen -
zum Schließen um sie drinnen wieder -
zu öffnen damit dort beim -
Schreiben die Tore der Tinte einen -
freien Lauf ermöglichen damit sie -
lauter kommen und eingeladen -
sind. Lauter. Lauter Worte.
Ach wie sind sie heilsam.
b.d.
Nehmen und Geben
Wenn das Nehmen zum Geben wird,
das Vernehmen zum Vergeben,
das Aufgeben zum Aufnehmen
und das Wegnehmen zum Zugeben oder gar Hingeben,
dann könnte es sich begeben, dass
irgendetwas beim Abnehmen weniger wird und
irgendjemand sich beim Weggeben beschenkt fühlt.
b.d.
__________________________
H errenlose Blätter
E rzählen von
R auschenden
B lühenden
S onnengrünen
T aufrischen Stunden
b.d.
__________________________
E infälle
R asen aus dem Stift
I nnere Bilder
N atur und Kindheit
N ächte und Nachtigallen
E rzählen sich heute in
R uhigen
U nerwarteten Worten
N eu in die
G egenwart
b.d.
__________________________
Ich schreibe bunte Worte in mein Buch
grüne für den Frühling
blaue für den Sommer
braune für den Herbst
und für den Winter
nehme ich die Farben des Jahres
durchmische sie zu einer kristallfarbenen Essenz
mal dunkel wie der Abendhimmel
mal hell wie die Sterne zur Weihe-Nacht.
b.d.
__________________________
Mich in den Garten setzen
und schauen
die Blumen wahrnehmen
und sie begrüßen
meine Arme
räkeln
die Schuhe und Socken von mir werfen
und mit nackten Füßen
den frischen Rasen erfühlen
mit der Hummel ein Schwätzchen halten
und innerlich alles umarmen
aus lauter Lust
am Leben.
b.d.
__________________________
Ach, wär ich ein Schmetterling…
ich flöge zur Wiese hin
der Klatschmohn wäre mein
tanzend wollt ich sein Spiegel sein…
b.d.
__________________________
S elig sein, ohne
T at,
I m
L icht der Kerze baden und mal
L iegenlassen, was
E igentlich noch schnell erledigt werden wollte.
"G leich erst" sagen, mich darin
L iebevoll
Ü ben,
C haos mal Chaos sein lassen, es als
K reativität des Alltags
S ehen,
M üßiggang
O hne Reue,
M ütterlich zu mir selbst, lasse ich
E ngel in mir singen
N eue Musik
T önt mir
E ntgegen in der seligen Stille.
b.d.
_____________________________
Dankbarkeit
Gelernt von Anfang an:
Gegenüber der schützenden, mütterlichen Wärme
aus der man gekommen ist.
Dankbar
gegenüber den helfenden Armen und Händen,
die getragen und genährt haben.
Dankbar
dem Vorbild und seinem Lehren,
auch dankbar dem Schönen, Fröhlichen und Leichten,
auch dem Mühen, dem Meistern,
dem Scheitern und Verzweifeln.
Dankbar
für innere Kraft,
die nicht nur aus all dem davor Gewesenen entspringt.
Das ist DAS Wunder.
Dankbar für Hoffnung, Glaube und Zuversicht.
Dankbar für Liebe
Empfangen und gespendet.
von Marianne
_________________________
Zeitlos
In neue Kisten
packe ich
alte Zeiten
aus Kindertagen –
selbstvergessene Stunden
voller Glück
Phantasie
und Muße
konserviert
für die Zukunft.
b.d.
__________________________
Pas de trois
lang streckt sich Vergangenes,
berührt vorsichtig die Zukunft –
als wollten sie ihn verdrängen,
den Augenblick –
doch er reiht sich ein,
in den Reigen
des Zeitenlaufs.
b.d.
__________________________
Knospe im Verborgenen,
wann erblickst du das Licht der Welt
jenes, das auch du in dir trägst
fühlst du sein Leuchten?
Wann richtest du dich auf
und sprengst deine warme Hülle ab
die, die dich schon so lange schützt
oder sperrt sie dich ein?
Warte nicht länger, komm hervor
und offenbare deine Schönheit
sie ist deine Bestimmung
finde deine Antwortung im Licht.
b.d.
__________________________
Ein Herbst-7-Zeiler
Heute dreht die kleine Meise
auf ganz charmante Weise
am Thermometer
und schwingt sich auf den Zeiger
schwups, 20 Grad und Heiter
für ein paar Sekunden nur
erscheint der Sommer auf der Flur.
b.d.
___________________________
Das Jahr ist rum – wo ist es hin?
Es kann nicht sein, ich schau mal hin –
War gestern nicht erst Herbst und Sonne
Und grad davor noch Frühlingswonne?
Mir dünkt, ein Jahr läuft immer schneller
Auch bleibt der Sommerabend länger heller
Der Mensch dreht gänzlich ungeniert
Am Uhrzeiger, denkt, dass nichts passiert.
Doch langsam merkt auch er, “Ei verzwickt!“
Dass auch die innere Uhr nicht richtig tickt
Selbst Flur und Tiere sind verwirrt
Erst gestern noch, sich eine Wespe hat verirrt.
Saß fröhlich auf dem Dezemberkuchen,
Oh, wie köstlich, ja hier muss ich suchen!
Doch eigentlich nicht der rechte Ort
Schnell war sie draußen, man schickt sie fort.
Was stimmt denn noch, was ist nun richtig?
Ein Jeder sucht, was gut und wichtig
Und auch das Weihnachtsfest ist schon so nah
Mir ist´s, als ob das Letzte erst vorgestern geschah.
Doch der Kalender macht keine Kompromisse
Der 24. ist und bleibt der gewisse
Feiertag, er fordert uns auf
Mensch, mach mal Halt, in deinem schnellen Lauf!
Bleib einfach mal sitzen
Ganz ohne zu schwitzen
Nimm dir doch heute die Zeit
So, wie sie ist, gemächlich und weit!
b.d.
|
|
|